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Projekt

Strukturkonzept für das Packhofgelände in Brandenburg an der Havel
(Brandenburg)

Brandenburg an der Havel liegt im Westen des Landes Brandenburg und hat ca. 72.000 Einwohner_innen. Das ehemalige Packhofgelände liegt am Übergang der drei historischen Kerne der Stadt. Nach jahrzehntelanger industriell-gewerblicher Nutzung lag das Areal nach seiner Beräumung einige Zeit brach und wurde zur 850-Jahr-Feier der Stadt und der Mark Brandenburg zu einer temporären Parkanlage umgestaltet. Eine Teilfläche wurde an die Stadtwerke veräußert, die dort ihren neuen Verwaltungssitz errichten. Während der Bundesgartenschau 2015 war das Packhofgelände eine zentrale Ausstellungsflächen der Stadt. Mit dem Strukturkonzept sollte die behutsame, vorausschauende und geordnete Entwicklung dieses wichtigen innerstädtischen Flächenpotenzials in Wasserlage sichergestellt werden.

Im Rahmen des Projekts sollte ein funktional und städtebaulich schlüssiges Gesamtkonzept als Grundlage für fundierte Entscheidungen über die künftige (bauliche) Nutzung und ein Bebauungsplanverfahren entwickelt werden. Darüber hinaus sollten die Einzelmaßnahmen in einem moderativen Verfahren gebündelt und Zielkonflikte geklärt und das Gesamtverfahren strukturiert werden.

Das Strukturkonzept zielt darauf ab, das ehemalige Packhofgelände funktional und städtebaulich in den umgebenden Stadtraum einzubinden, einen durchgängigen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Uferbereich zu schaffen, differenzierte Wohnungsangebote in hoher gestalterischer Qualität zu ermöglichen und den Wassertourismus zu fördern. Inhaltlich beschränkte sich das Konzept auf die Festlegung weniger städtebaulicher Parameter und zeigt mit Hilfe von Empfehlungen – etwa zum Städtebau oder zur Gestaltung von Straßen und privaten Freiflächen – die Gestaltungsspielräume für potenzielle Investor_innen und die Stadt selbst auf. Zwei räumliche Teilbereiche werden vertiefend behandelt. Ein Stufenkonzept mit drei Phasen unterbreitet einen Vorschlag zur zeitlichen Abfolge der Entwicklung der Teilflächen bis 2020 und empfiehlt, den besser erschlossenen und direkt an den Bestand grenzenden Flächen grundsätzlich den Vorrang vor den unmittelbaren Wasserlagen einzuräumen.

Ein zentrales Anliegen des Planungsprozesses war die frühzeitige Einbeziehung aller relevanten Akteur_innen. Dazu zählten neben den zuständigen Fachverwaltungen und Planer_innen auch die Vertreter_innen aller politischen Parteien und die Immobilieneigentümer_innen. Zahlreiche Expert_inneninterviews im Rahmen der Analysephase und eine Planungswerkstatt 2011 trugen wesentlich dazu bei, einen breiten Konsens zu den Grundzügen der Planung herbeizuführen und verbleibende Klärungsbedarfe zu identifizieren.

Die plangrafische Umsetzung des Konzeptes erfolgte mit Unterstützung der FIRU mbH.