Geschäftsstraßenmanagement
Dörpfeldstraße in Treptow-Köpenick
(Berlin)
KONTEXT
Die Dörpfeldstraße ist eine traditionelle Kiez-Geschäftsstraße im Ortsteil Adlershof des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Das Ortsteilzentrum hat gewachsene Einzelhandels- und Gewerbestrukturen und zeichnet sich durch eine kleinteilige Mischung aus vornehmlich inhabergeführtem Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie aus. Die vorhandenen sozialen Einrichtungen geben dem Quartier und seiner Bevölkerung den nötigen Zusammenhalt. Der Berliner Bevölkerungszuwachs spiegelt sich auch in Adlershof wider, nicht zuletzt durch die florierende Wissenschaftsstadt Adlershof. Es gilt die Angebote der Dörpfeldstraße bekannter zu machen und Adlershof als lebenswerten Kiez zu fördern.
2016 wurde die Dörpfeldstraße in das Städtebauförderprogramm „Aktive Zentren“, heute „Lebendige Zentren und Quartiere“ aufgenommen. Es zielt in der Dörpfeldstraße neben der Stärkung der kleinteiligen Einzelhandels- und Dienstleistungsstrukturen auf die Erhöhung der Wohn- und Aufenthaltsqualität, u.a. durch Maßnahmen zur verkehrlichen Neuordnung sowie zur Neugestaltung des öffentlichen Raumes ab. Ebenso wichtig ist die Anbindung an den Wissenschaftsstandort. Es geht um das Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten mit dem Ziel, die Dörpfeldstraße und den gesamten Kiez als Lebensort aufzuwerten.
AUFGABENSTELLUNG
- Aktivierung und Vernetzung der Gewerbetreibenden und weitere Akteur_innen
- Verstetigung der Strukturen
- Verstetigung der Projekte und Maßnahmen
- Umsetzung der erarbeiteten Geschäftsstraßenkonzepts
- Umsetzung des erarbeiteten Baustellenmanagementkonzepts nach Bedarf
UMSETZUNG UND ERGEBNISSE
Als wichtiger Bestandteil des Förderprogramms wurde die Einrichtung eines Geschäftsstraßenmanagements (GSM) formuliert. In enger Zusammenarbeit mit der bezirklichen Wirtschaftsförderung und der Stadtplanung werden eigenständig agierende Strukturen gestärkt, die die Funktionsfähigkeit der Geschäftsstraße verstetigen. Dabei muss allgemeinen Veränderungen im Kiez begegnet werden, die die Nachbarschaften, den Städtebau und den Verkehr betreffen. Gesamtstädtische Berliner Interessen stehen hier beispielsweise lokalen Interessen gegenüber, wie am zweigleisigen Ausbau der Tram deutlich wird.
Die Dörpfeldstraße ist als Geschäftsstraße einem enormen wirtschaftlichem Veränderungsdruck ausgesetzt. Das Kaufverhalten hat sich gewandelt, der Onlinehandel hat zugenommen, Nachfolgeregelungen stehen an. Die Corona-Pandemie, der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Energiekrise haben einige dieser Herausforderungen beschleunigt. Damit ist die Dörpfeldstraße nicht alleine. Bundesweit stehen Innenstädte vor den gleichen Herausforderungen. Das Thema der Resilienz nimmt somit und erst recht unter Berücksichtigung des aktuellen Weltgeschehens eine wichtige Rolle in der Stadtentwicklung ein, so auch in der Dörpfeldstraße. Diese strukturellen Veränderungen sollten aber auch als Chance in einem dauerhaften Prozess verstanden werden.
Das GSM hat ein Geschäftsstraßenkonzept für die Dörpfeldstraße erarbeitet. Es bildet die Grundlage für gemeinschaftliches und koordiniertes Handeln in der Dörpfeldstraße. Basierend auf einer Bestandsanalyse wurden vier Handlungsfelder und Profilierungsziele entwickelt. In einem breit angelegten Workshop wurden diesen konkrete Aktionen und Maßnahmen zugeordnet. Da das Geschäftsstraßenkonzept den Focus auf die Umsetzung dieser Aktionen und Maßnahmen und damit einhergehend auf die Akteur_innen legt, wurde es partizipativ erarbeitet. Entscheider_innen, wie die Zuständigen des Bezirksamts Treptow-Köpenick und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie Umsetzer_innen und Nutzer_innen, wie die lokalen Gewerbetreibenden, die Dienstleister_innen, die Gastronom_innen, die Bewohner_innen, die weiteren Akteur_innen wurden daher gleichermaßen eingebunden.
Darüber hinaus hat das GSM ein Baustellenmanagementkonzept für den Umbau der Dörpfeldstraße erarbeitet. Hierin befinden sich viele Aktionen und Maßnahmen, die die Betroffenen dauerhaft informieren und gut durch die Zeit der Bauphase bringen.
Weitere Informationen sind hier zu finden: www.aktives-adlershof.de .
Foto Straßenzüge: Bernd Gerbsch