Moderations- und Mediationsverfahren Osthessencenter in Fulda
(Hessen)
In der südlichen Innenstadt Fuldas befindet sich das Osthessencenter, ein verdichteter Wohngebäudekomplex aus den 1970er Jahren, ein dazugehöriges, zweigeschossiges Parkdeck und ein ehemaliges, denkmalgeschütztes Emailliewerk. Wegen z. T. erheblicher städtebaulicher, funktionaler und sozialer Defizite wurde das Gebiet in das Bund-Länder-Programm Stadtumbau West aufgenommen. Der Masterplan für eine Aufwertung sah die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums sowie die städtebaulich-freiraumplanerische Aufwertung des Umfeldes vor.
Kern des Projekts war ein partizipatives Moderations- und Mediationsverfahren, übernommen von den raumplanern, in dessen Rahmen die Akzeptanz für ein zuvor entwickeltes Lösungsmodell hergestellt werden sollte, da für die Sanierung des Osthessencenters und den Teilabriss des stark sanierungsbedürftigen Parkdecks alle 247 Einzeleigentümer_innen zustimmen müssten. Der erste Schritt beinhaltete die systematische Vorbereitung eines akzeptablen Lösungsmodells unter Beteiligung des Eigentümer_innenbeirates. Dazu wurden die im Rahmen der Bestandsaufnahme und der Planungswerkstätten gewonnenen Informationen zu einer Argumentationskette zusammengeführt. Deren Kern war es, dass – verglichen mit einer Komplettsanierung oder einem Ersatzneubau des Parkdecks – dessen Teilabriss für die Eigentümer_innen die bei weitem kostengünstigste und zugleich eine aus Sicht der Stadt und des für das Fachmarktzentrum zuständigen Projektentwicklers städtebaulich wünschenswerte Lösung war.
Der zweite Schritt konzentrierte sich auf die Vermittlung dieses Modells und die Erlangung der verbindlichen Zustimmung aller 247 Teileigentümer_innen des zum Osthessencenter gehörenden Parkdecks. Letzteres konnte im Rahmen einer Sondereigentümer_innenversammlung erreicht werden. Die juristische Absicherung des Verfahrens lag in den Händen des Kooperationspartners, der Anwaltskanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll.
Mehr dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation.