Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse Schwentinental
(Schleswig-Holstein)
Die Arbeitsgemeinschaft der Stadt Preetz, der ehemaligen Gemeinden Klausdorf und Raisdorf (heute Stadt Schwentinental) sowie des Amtes Preetz-Land verständigten sich 2005 zur Durchführung einer Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE) zur kooperativen Bewältigung demografischer Herausforderungen im Raum Schwentinental/Barkauer Land. Als Methode wurde hierfür die systemische Regionalentwicklung nach Prof. Vester gewählt, das den Raum als ein System, das durch Variablen beschrieben wird. So ist es möglich, über die Analyse der vorhandenen Beziehungen die Dynamik des Raumes zu ermitteln. Zum Einsatz kamen aber auch Beteiligungsinstrumente wie Arbeitsgruppen und Open-Space-Verfahren. Der Prozess wurde dialogorientiert durchgeführt, bei dem sich die Module aus dem Sensitivitätsmodell kombiniert mit klassischen Beteiligungsinstrumenten zusammensetzten.
Ziel war es, zunächst die örtlichen und regionalen Systeme mit Hilfe des Sensitivitätsmodells nach Prof. Vester zu beschreiben und analysieren (Diagnosephase), mögliche städtebauliche und naturräumliche Entwicklungspotenziale auf regionaler Ebene zu bewerten, ein regionales Leitbild inkl. Leitbildprojekten zu erarbeiten (Lösungsphase) sowie projektbegleitendende Informations- und Aktionsveranstaltungen (u.a. „Open Space“-Bürger_innenkonferenz und Arbeitsgruppen) durchzuführen.
Der Raum Schwentinental/Barkauer Land ist mit seinem Projektansatz einen neuen und in vielerlei Hinsicht experimentellen Weg zur Bewältigung demographisch bedingter Herausforderungen gegangen. In einem Abschlussbericht wurden die Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der einzelnen Arbeitsschritte gezogen, die im Rahmen der Erarbeitung der LSE erarbeitet wurden. Aus dem Projekt gingen ein Bürger_innennetzwerk hervor, mit Hilfe dessen der mit der LSE angeschobene Prozess bis über die Projektlaufzeit hinaus weiter getragen wird sowie die Begegnungsstätte Glindeskoppeltreff als Forum für die Integrationsarbeit der Bürger_innen.